Finnisches Rentiergeschnetzeltes

Lappland auf dem Teller – Rentiergeschnetzeltes
(Poronkäristys)

Rentierfleisch ist mehr als nur Nahrung – es ist ein kulturelles Erbe Lapplands. Noch heute pflegen die Sámi dort die traditionelle Rentierzucht. In Finnland gilt Rentierfleisch, besonders als Poronkäristys, als Delikatesse.

Wie ihr vielleicht mitbekommen habt, war ich am Wochenende am Inarisee. Diese Region ist nicht nur atemberaubend schön, sondern auch das Herz der Sámi-Kultur in Finnland – und damit eines der wichtigsten Rentierzuchtgebiete. Kein Wunder also, dass hier ein besonders typisches Gericht auf den Tisch kommt: Poronkäristys, das traditionelle Rentiergeschnetzelte.

Rentiergeschnetzeltes mit Kartoffelbrei

Rentierfleisch: Nachhaltig und fest in der Sámi-Kultur verwurzelt

Rentiere sehen nicht nur süß aus, sie schmecken auch köstlich. Ich weiß, dass das für manche widersprüchlich klingt, doch letztlich ist es eine persönliche Entscheidung: Isst man Fleisch oder lebt man vegetarisch? Für mich gilt: Wenn Fleisch, dann bewusst und aus artgerechter Haltung. Und genau das ist in Lappland gegeben. Die Rentierzucht ist auch heute noch ein zentraler Bestandteil der Sámi-Kultur und wird seit Jahrhunderten in Lappland betrieben. Die Tiere leben ganzjährig in freier Wildbahn und ernähren sich ausschließlich von dem, was die Natur bietet – Flechten, Gräser, Pilze und Baumrinde. Anders als klassische Nutztiere werden Rentiere nur zu bestimmten Zeiten im Jahr zusammengetrieben: im Herbst zur Schlachtung und im Frühjahr zur Markierung der Kälber. In Finnland dürfen ausschließlich Sámi in bestimmten Gebieten Rentierzucht betreiben, wodurch die traditionelle Lebensweise bewahrt bleibt.

Wie schmeckt Rentiergeschnetzeltes?

Noch nie Rentierfleisch gegessen? Es ist außergewöhnlich zart, hat eine feine Wildnote und erinnert geschmacklich entfernt an Rind. Besonders in Kombination mit Kartoffelpüree und Preiselbeeren wird Poronkäristys zu einem echten Genuss. Am besten verwendet man dafür Puikula, auch Mandelkartoffel genannt. Diese besondere Kartoffelsorte stammt aus Finnisch-Lappland und ist perfekt für cremiges Püree. Die mandelförmigen, länglichen Knollen sind klein, gelbfleischig und festkochend – ihr nussiges Aroma passt hervorragend zum herzhaften Rentiergeschnetzelten. In Lappland ist die Puikula-Kartoffel eine geschützte Spezialität und wird traditionell für viele klassische Gerichte verwendet.
Leider ist Rentierfleisch in Deutschland nicht leicht zu bekommen, aber mit etwas Glück findet ihr es im Onlinehandel. Oder – und das wäre natürlich die schönste Möglichkeit – ihr reist selbst nach Lappland und probiert es dort in einem gemütlichen Restaurant mit Blick auf die unendliche Weite der Landschaft Lapplands.

lappländisches Rentiergeschnetzeltes

Rezept für Rentiergeschnetzeltes

(für 4 Personen)

Zutaten:
Geschnetzeltes: 500 g Rentierfleisch
200 g gewürfelten Speck
1 EL Butter oder Schweinefett
1/2 TL Salz
frischgemahlener schwarzer Pfeffer
100 ml lauwarmes Wasser
Kartoffelbrei: 600 – 800 g Kartoffeln (Puikula) 
Prise Salz
200 ml heiße Milch
etwas Butter
Preiselbeerkompott

Zubereitung: Entweder man kauft das Rentierfleisch schon für Geschnetzeltes vorgeschnitten, gibt es in Lappland in jedem Supermarkt in der Kühltheke. Oder man schneidet das Fleisch selbst in sehr dünne Scheiben. Das geht am besten, wenn es noch gefroren ist. Man könnte auch sagen, man hobelt es runter.
Zunächst zerlässt man die Butter in einer Pfanne und bräunt die Speckwürfel darin. Danach röstet man das Fleisch portionsweise darin an. Nach und nach alles Fleisch hinzufügen und gut bräunen. Dann mit dem Wasser angießen und in einem Topf ca. 30- 45 Minuten köcheln lassen. Manchmal füge ich an dieser Stelle noch einige Wachholderbeeren hinzu. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken. Traditionell gibt man eigentlich gar keine weiteren Gewürze dazu.
In der Zwischenzeit die Kartoffeln kochen, entweder dämpfen oder in Salzwasser. Dann die Kartoffeln mit der Milch und der
Butter zu Brei stampfen.
Das Rentiergeschnetzeltem zusammen mit dem Kartoffelbrei aus puikula und reichlich Preiselbeerkompott servieren.

 

Weitere typische Gerichte aus Finnland:

Rentiergeschnetzeltes mit Kartoffelbrei

Rentiergeschnetzeltes (Poronkäristys)

In Finnland gilt Rentierfleisch, besonders als Poronkäristys, als Delikatesse.
Vorbereitungszeit 15 Minuten
Kochzeit 40 Minuten
Gesamtzeit 55 Minuten
Gericht Fleisch
Küche Finnische, Lappländische, Nordische, Skandinavische
Portionen 4

Zutaten
  

  • 500 g Rentierfleisch
  • 200 g gewürfelten Speck
  • 1 EL Butter oder Schweinefett
  • 1/2 TL Salz
  • frischgemahlener schwarzer Pfeffer
  • ca. 100 ml lauwarmes Wasser

Kartoffelbrei

  • 600 – 800 g Kartoffeln (Puikula) 
  • Prise Salz
  • 200 ml heiße Milch
  • etwas Butter

Anleitungen
 

  • Entweder man kauft das Rentierfleisch schon für Geschnetzeltes vorgeschnitten, gibt es in Lappland in jedem Supermarkt in der Kühltheke. Oder man schneidet das Fleisch selbst in sehr dünne Scheiben. Das geht am besten, wenn es noch gefroren ist. Man könnte auch sagen, man hobelt es runter.
  • Zunächst zerlässt man die Butter in einer Pfanne und bräunt die Speckwürfel darin. Danach röstet man das Fleisch portionsweise darin an. Nach und nach alles Fleisch hinzufügen und gut bräunen. Dann mit dem Wasser angießen und in einem Topf ca. 30- 45 Minuten köcheln lassen.
  • Manchmal füge ich an dieser Stelle noch einige Wachholderbeeren hinzu. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken. Traditionell gibt man eigentlich gar keine weiteren Gewürze dazu.
  • In der Zwischenzeit die Kartoffeln kochen, entweder dämpfen oder in Salzwasser. Dann die Kartoffeln mit der Milch und derButter zu Brei stampfen.
  • Das Rentiergeschnetzeltem zusammen mit dem Kartoffelbrei aus puikula und reichlich Preiselbeerkompott servieren.
Keyword Lappländische Spezialität, Rentierfleisch

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  1. Hallo Michaela, tolles Rezept! Schlachtet ihr auch selbst? Haben da nicht so gute Erfahrungen gemacht, die Viecher kämpfen immer so übel, wenn man sie absticht. Habt ihr andere Erfahrungen?

  2. […] Grund werden Moltebeeren auch Lapplands Gold genannt. Auch auf Leipäjuusto mit Moltebeeren und Rentiergeschnetzeltes werde ich erstmal verzichten müssen, die Zutaten bekommt man in Deutschland einfach […]

  3. […] Oder man versucht sich mal an einer lappländischen Spezialität Rentiergeschnetzeltes (Poronkäristys) […]

  4. […] alle das Menü – eine gute Entscheidung! Ich bin übrigens sehr froh, dass weder das klassische Rentiergeschnetzelte noch Leipäjuusto mit Moltebeeren auf der Karte stehen! Nicht weil ich es nicht liebe, sondern weil […]

  5. […] gibt es heute auch bei mir in Form eines Geschnetzelten. Gefunden habe ich dieses Rezept im Blog Mahtava, was so viel wie spektakulär, fabelhaft, großartig auf finnisch bedeutet. Hinter […]

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