Über
polnische Dörfer bis an die Memel (Tag 2)

Am zweiten Tag ging es dann gut gestärkt, nach dem polnischem Frühstück, in Richtung litauische Grenze und dann weiter nach Kaunas, das sind in etwa 500 Kilometer. Kurz nach Warschau war mit der Autobahnfahrfreude jedoch erstmal Schluss. Hat den Vorteil, dass man mehr von der Gegend sieht. Der polnische Fahrstil ist jedoch gewöhnungsbedürftig. Aber hat man das Prinzip ersteinmal erkannt, fährt man auch gleich viel entspannter und kann sich den anderen Besonderheiten am Straßenrand widmen. Wie zum Beispiel dem ausgeprägten Gestaltungwillen in puncto Gartenzaundesign oder die vielen Storchennester. Ich bin auf insgesamt 12 gekommen. Ganz zu schweigen von den dargebotenen Köstlichkeiten. Meist sind es Babuschka die selbstgepflückte Beeren, hausgemachte Marmeladen oder frischen Pfifferlinge verkaufen wollen. Leider hatte ich keine Zloty getauscht, sonst wäre ich spätestens bei den Walderdbeeren schwach geworden.

Irgendwann meldete sich trotz reichhaltigen Frühstücks mein Magen, da waren wir schon fast in Augustów eine Stadt im Nord-Osten Polens. Am Rande des netten Marktplatzes mit seinen spätklassizistischen Fassaden kamen wir dann zu Stuhle und mit einem Blick in die Speisekarte war klar, ich bin endgültig im Osten angekommen. Die eher deftige Küche sollte mich von nun an bis nach Estland hin begleiten. Ich habe mich für Pierogi mit Fleischfüllung entschieden, schön in Butter geschwänkt und mit glasierten Zwiebelchen serviert… mmmmh!

Grenzen ade!

Die litauische Grenze passiert man fast unbemerkt, nur die ehemaligen Grenzgebäude erinnern noch daran. Am frühen Abend überqueren wir die Brücke zur Altstadt von Kaunas, die wunderschön am Zusammenfluss von Nemunas (Memel) und Neris liegt. Unweit des Rathausplatzes hatte ich mir ein Hotel ausgeguckt und tatsächlich es war noch ein Zimmer frei und Hunde waren auch gestattet. Designmäßig konnte es zwar nicht mit dem vorherigen Hotel mithalten aber alles da, sauber, mit Parkplatz direkt vor der Tür und nur einige Meter zum Fluß, also sehr praktisch vorallem mit den Hunden.

Nachtlose Nächte in Litauen

Auf dem Weg zur Altstadtbesichtigung fällt mir schon auf, dass relativ viel los ist in der Stadt und von irgendwoher dringt auch Musik. Als ich dann in einen der Lokale das litauische Bier teste, das übrigens ganz fantastisch ist, strömen immer mehr Leute an einem vorbei, Familien, aufgestrapste Jugendliche, Händchenhaltende ältere Pärchen. Irgendwas muss los sein? Als ich am Abend nochmal eine Hundepipirunde am Fluß drehe, fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Mittsommer!!! Am Fluß ist ein großes Johannisfeuer aufgebaut im Hintergrund eine große Bühne. Die Litauer feiern heute die Nacht der Nächte. Eigentlich hatte ich geistig mit Mittsommer schon abgeschlossen, weil in Finnland bereits am 21. Juni gefeiert wurde. Aber wie ich jetzt weiß feiert man im Baltikum nicht den längsten Tag des Jahres, den 21.Juni, wie in Skandinavien üblich, sondern den Namenstag Johannes des Täufers am 24. Juni. Also ein guter Grund sich noch etwas unter das Volk zu mischen, der Musik zu lauschen und sich weiter durch das Biersortiment zu kosten. Mit der nötigen Bettschwere und litauischen Liedern im Ohr schlafe ich irgendwann weit nach Mitternacht ein.

Hier geht die Reise weiter –  Tag 3 >>> 


Tipps & Infos:


Hotel Daugirdas

T. Daugirdo str. 4
44279, Kaunas
Tel. +370 37 301561
E-mail hotel@daugirdas.lt
www.daugirdas.lt/en

www.Lithuania.travel.

www.polen.travel/de

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Kategorien Baltikum Roadtrips Stories

über

Studierte Kommunikationsdesignerin und Gründerin von MAHTAVA. Wohnt zur Zeit in München, wäre aber lieber öfters in ihrem roten Holzhaus oberhalb des Polarkreises. Liebt den Schnee, Hunde und Blaubeeren. Vorbild: Pippi Langstrumpf.

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