Rentiergeschnetzeltes
(Poronkäristys)

Finnisches Rezept Rentier

Wie ihr vielleicht wisst war ich am Wochenende am Inarisee. Es ist nicht nur atemberaubend schön dort, es ist vorallem auch das Herz der der Sámi-Kultur in Finnland. Und damit auch Rentierzuchtgebiet. Daher dachte ich, es ist Zeit für eine wahre Lappland-Delikatessen: Poronkäristys.
Zugegebenermaßen Rentiere sehen nicht nur süß aus, sie schmecken auch köstlich. Jetzt wird es wahrscheinlich entsetzte Aufschreie geben. Aber das ist wohl eine grundsätzliche Frage, isst man Fleisch oder lebt man vegetarisch. Ich habe für mich entschieden, dass ich nicht vollends auf Fleisch verzichten möchte. Lieber wenig und dafür aus artgerechter Haltung. Hier oben in Norden leben die Rentiere das ganze Jahr in freier Wildbahn und ernähren sich hauptsächlich von Gräsern, Flechten, Pilzen und Rinden. Ich würde sagen, besser geht es nicht!
Noch nie Rentierfleisch gegessen? Ich würde es als außergewöhnlich zart mit einer leichten Wildnote, geschmacklich auch dem Rind nicht unähnlich, beschreiben. Leider ist es in Deutschland eher schwierig an Rentierfleisch zu kommen, aber vielleicht habt ihr mal Glück und ergattert welches oder findet selbst den Weg nach Lappland.

Finnisches Rezept Rentiergeschnetzeltes

Rezept für Rentiergeschnetzeltes

(für 4 Personen)

Zutaten:
Geschnetzeltes: 500 g Rentierfleisch
200 g gewürfelten Speck
1 EL Butter oder Schweinefett
1/2 TL Salz
frischgemahlener schwarzer Pfeffer
100 ml lauwarmes Wasser
Kartoffelbrei: 600 – 800 g Kartoffeln (Puikula) 
Prise Salz
200 ml heiße Milch
etwas Butter
Preiselbeerkompott

Zubereitung: Entweder man kauft das Rentierfleisch schon für Geschnetzeltes vorgeschnitten, gibt es in Lappland in jedem Supermarkt in der Kühltheke. Oder man schneidet das Fleisch selbst in sehr dünne Scheiben. Das geht am besten, wenn es noch gefroren ist. Man könnte auch sagen, man hobelt es runter.
Zunächst zerlässt man die Butter in einer Pfanne und bräunt die Speckwürfel darin. Danach röstet man das Fleisch portionsweise darin an. Nach und nach alles Fleisch hinzufügen und gut bräunen. Dann mit dem Wasser angießen und in einem Topf ca. 30- 45 Minuten köcheln lassen. Manchmal füge ich an dieser Stelle noch einige Wachholderbeeren hinzu. Zum Schluss mit Salz und Pfeffer abschmecken. Traditionell gibt man eigentlich gar keine weiteren Gewürze dazu.
In der Zwischenzeit die Kartoffeln kochen, entweder dämpfen oder in Salzwasser. Dann die Kartoffeln mit der Milch und der
Butter zu Brei stampfen.
Das Rentiergeschnetzeltem zusammen mit dem Kartoffelbrei aus puikula und reichlich Preiselbeerkompott servieren.

Info:
Puikula,
auch Mandelkartoffel genannt, ist eine spezielle Kartoffelsorte aus Finnisch-Lappland. Die mandelförmigen, länglichen Knollen sind klein,
gelbfleischig und festkochend.

 


 

Recipe for reindeer stew

(serving 4 people)

Ingredients:
Stew: 500 g reindeer meat
200g diced bacon
1 tablespoon butter or lard
1/2 tsp salt
freshly ground black pepper
100 ml lukewarm water
Mashed Potatoes: 600 – 800 g potatoes
pinch of salt
200 ml hot milk
some butter
lingonberry jam


Preparation:
There is readily sliced, either fresh, packed or frozen reindeer stew meat sold in many Finnish grocery stores. Or you cut the meat itself into very thin slices. This works best when it is still frozen.
First melt the butter in a pan and brown the bacon. Cook the meat slices in it in batches, stirring until the excess moisture has evaporated. Repeat with the remaining meat slices. Then pour the water and let it simmer for about 30- 45 minutes. Season with salt and pepper. Sometimes I add at this point some juniper berries, but traditionally no other seasonings are used. Meanwhile cook the potatoes. Then mash the potatoes with the milk and the butter. Serve with plenty of lingonberry jam.

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  1. Hallo Michaela, tolles Rezept! Schlachtet ihr auch selbst? Haben da nicht so gute Erfahrungen gemacht, die Viecher kämpfen immer so übel, wenn man sie absticht. Habt ihr andere Erfahrungen?

  2. […] Grund werden Moltebeeren auch Lapplands Gold genannt. Auch auf Leipäjuusto mit Moltebeeren und Rentiergeschnetzeltes werde ich erstmal verzichten müssen, die Zutaten bekommt man in Deutschland einfach […]

  3. […] Oder man versucht sich mal an einer lappländischen Spezialität Rentiergeschnetzeltes (Poronkäristys) […]

  4. […] alle das Menü – eine gute Entscheidung! Ich bin übrigens sehr froh, dass weder das klassische Rentiergeschnetzelte noch Leipäjuusto mit Moltebeeren auf der Karte stehen! Nicht weil ich es nicht liebe, sondern weil […]

  5. […] gibt es heute auch bei mir in Form eines Geschnetzelten. Gefunden habe ich dieses Rezept im Blog Mahtava, was so viel wie spektakulär, fabelhaft, großartig auf finnisch bedeutet. Hinter […]

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